Eine Recherche von Hartmut Liebe
(Lützowschen Freikorps und den preußischen- freiwilligen Jägern 1813)
Die Historische Bockwindmühle zu Krippendorf
Bild: AG Jena 1806 e. V.
Der Wiederaufbau der Bockwindmühle bei Krippendorf, Verlust und neue Möglichkeit zugleich
Hartmut Liebe 26. Januar 2007, zum Teil in der Thüringer Landeszeitung veröffentlicht
Im Januar 2009 ging OTZ-Redakteur H.-U. Fischer diesbezüglich erneut in die Spur. Seine Ergebnisse veröffentlichte er in der OTZ vom 21. Januar 2009. Auf den ersten Blick ergab der Beitrag nichts Neues. Zwei Jahre lang dauerten bereits die Bemühungen der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach des Dorf- und Feuerwehrvereins Krippedorf zum Wiederaufbau des Denkmals. Ebenfalls in den Startlöchern ständen die Mitglieder des Vereins "Lebensraum Gönnatal e. V." und des Vereins "Jena 1806 e. V." Wie auf einer Zusammenkunft am Donnerstag den 15. Januar in Krippendorf von Vertretern der Jenaer Denkmalbehörde erklärt wurde, sei nun endlich auch der Vertrag zwischen der Stadt Jena - zu der Krippendorf seit 1994 gehört - und den Eigentümern über den Kauf des Grundstücks, auf dem die Mühle wieder entstehen soll, ausgehandelt und unterschriftsreif. Mit der Unterzeichnung werde kurzfristig gerechnet. Die zusammenarbeitenden Mitglieder der Vereine warten auf das Winter-Ende, um wieder mit "Muskelkapital" aktiv zu werden. Aktionen zur Mitfinanzierung des Projekts durch Sponsoren liefen ebenfalls seit längerer Zeit. "Wie es heißt, will allein die Arbeitsgemeinschaft 60 000 €, das ist ein Viertel der veranschlagten Summe, zum Wiederaufbau beisteuern. Dazu werde auch der Verkauf von Müllermützen und Einnahmen aus Veranstaltungen zum diesjährigen Mühlentag am 1. Juni 2009, so Annelise Seime aus Krippendorf, die sich mit dem Verein Lebensraum Gönnatal engagiert. [...] Bereits wenige Wochen seit dem Unglück am 18. Januar 2007 hatten sich auch die Mitglieder des Vereins "Jena 1806 e. V." zum Wiederaufbau des bedeutenden Schlachtfeld-Denkmals bekannt. Die Mitglieder haben bereits unentgeltliche Arbeitseinsätze zur Sicherung des noch verwendungsfähigen Materials geleistet und auch einen Stifterbrief entworfen, der für 10 Euro an Dankmalfreunde verkauft wird." (OTZ v. 21. Januar 2009) Ich appelliere hiermit nochmals an alle Beteiligten. Baut den Leuten nicht einfach eine neue Mühle hin. Lasst diese, wenn die Leute aus unserer Region über einen entsprechenden Beruf verfügen (Zimmermann, Dachdecker, Tischler oder Schmied oder gar Mühlenbauer), über ein von der Agentur für Arbeit!!! gefördertes Projekt an der Neuerrichtung teilhaben. Gebt ihnen dadurch den Stolz auf ihr Können zurück, den viele von ihnen als Arbeitsamtsalmosenempfänger bereits fast- oder sogar schon total verloren haben!
Jena (OTZ/L.P.) Zweieinhalb Jahre nach der verheerenden Sturmnacht im Januar 2007 gab es am Montag den 31. August 2009 im Beisein vieler Bürger den ersten Spatenstich für den Wiederaufbau der Mühle. Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröder (SPD) löste damit ein Versprechen ein, das er am Morgen nach dem Sturm öffentlich abgegeben hatte.
Verzögerungen waren eingetreten wegen eigentumsrechtlichen Fragen. Die der Familie Westermann gehörende Mühle stand auf privatem Grund. Erst im Juli 2009 konnte die Stadt Jena wenige Meter vom alten Standort ein Grundstück kaufen, auf dem das technische Denkmal aus alten und neuen Teilen wieder errichtet wird. Erst dadurch wurde eine öffentliche Förderung des Projektes durch das Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Gera möglich. Die Baukosten von 250 000 Euro teilt sich das Amt mit der Stadt Jena und dem Feuerwehr- und Dorfverein Krippendorf e.V. als künftiger Träger der Mühle. (OTZ v. 2. Sept. 2009)
Die Firma Trübner aus Camburg hat am Montag mit dem Fundament- und Wegebau begonnen, bevor ab Ende September die eigentlichen Zimmerabeiten starten, erklärte Karsten Seifert vom Vorstand des Vereins. Ziel sei es, bis Mitte 2010 den Rohbau zu errichten. Bis Ende 2010 soll die Mühle aufgebaut sein und die Flügel sich drehen.
Der Einbau der Mühlentechnik ist für 2011 geplant. Nach endgültiger Fertigstellung wird die Mühle als funktionstüchtiges Schauobjekt zu besichtigen sein. Eigens für den Wiederaufbau und das spätere Betreiben formierten sich Krippendorfer Bürger und Mühlenfreunde in der AG "Bockwindmühle Krippendorf". Außer den Feuerwehr- und Dorfverein Krippendorf gibt es noch Unterstützung durch den Verein "Lebensraum Gönnatal", den Verein "AG Jena 1806 e. V." den "Thüringer Landesverein für Mühlenerhaltung und Mühlenkunde" und - wie wir alle hoffen - viele freiwillige Helfer. (Info: hallo thüringen, Ausgabe Jena 29.8.2009 und 5.9.2009)
Als ich die Zeitung "Hallo Thüringen" Ausgabe Jena vom 21. 11.2009 aufschlug war die Freude groß. Der Wiederaufbau der Bockwindmühle in Krippendorf hat begonnen. "Seit Donnerstag den 19. November 2009 stehen bereits der Bock, der Hausbaum, der Sattel und die sogenannten Mehlbalken für die Mühle, die nur wenige Meter neben ihrem alten Standort wieder aufgebaut wird. (Siehe Foto aus Hallo Jena). Eine Holzfirma aus Mackenrode ist mit den Zimmerarbeiten beauftragt. Geplant ist, dass die Mühle, wenn auch zunächst ohne Technik, bis zum Mühlentag des nächsten Jahres fertig gestellt sein soll. Der Einbau der Mühlentechnik beginnt im Frühjahr und wird eventuell noch im Jahre 2010 abgeschlossen sein. Nach endgültiger Fertigstellung wird die Mühle als funktionstüchtiges Schauobjekt zu besichtigen sein. [...] Die Baukosten von 250.000 Euro trägt die Stadt Jena, die 70 Prozent der Summe in drei Jahresscheiben aus dem Förderprogramm der Dorferneuerung zurückerstattet bekommt." (Bild und Text: Hallo Thüringen, Ausgabe Jena, Nummer 47, 21.11.2009, 14. Jahrgang)
Die Stadt Jena wird beim Wiederaufbau der Mühle unterstützt vom Krippendorfer Orts- und Feuerwehrverein, vom Verein Lebensraum Gönnatal, der Arbeitsgemeinschaft Jena 1806 in Neuengönna und vielen freiwilligen Helfern.
Die Bockwindmühle Krippendorf hat ein neues Dach bekommen. Am Nachmittag des 17. Mai 2010 wurde die neue Dachkonstruktion durch die Zimmerleute der Mühlenbaufirma Bode aufgesetzt. Somit ist ein wichtige Etappe beim Neuaufbau der zwischen 1783 und 1742 errichteten Vorgänger-Mühle abgeschlossen. Das freut nicht nur die Jenaer. Wanderer aus allen Teilen Deutschlands und auch vom Ausland werden die Mühle, deren Vorgängerbau auch Zeuge der Schlacht von 1806 war, nach nunmehr 3 Jahren wieder als markanten Punkt und Wanderziel bei ihren Wanderungen über das ehemalige Schlachtfeld und die liebliche Landschaft wahrnehmen.
Am Pfingstmontag, den 24. Mai 2010, fand an der Bockwindmühle Krippendorf die zentrale Eröffnungsveranstaltung Thüringens zum Mühlentag statt.
Foto: OTZ/ Dieter Urban.
© Arbeitsgruppe "Bockwindmühle Krippendorf" - Alle Rechte vorbehalten
Webseite supported by Dirk Heuser Consulting