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Die Bockwindmühle bei Krippendorf

Eine Recherche von Hartmut Liebe

(Lützowschen Freikorps und den preußischen- freiwilligen Jägern 1813)

Die Historische Bockwindmühle zu Krippendorf

 

Bild: AG  Jena 1806 e. V.

Die Historische Bockwindmühle bei Krippendorf , in der Schlacht bei Jena 1806.
Orientierungspunkt für beide Kriegsparteien

Durch die Zeichnung des Augsburger Schlachtenmalers Johann Lorenz Rugendas wurde die Windmühle bei Krippendorf in der Welt bekannt. (Leider kann ich das Bild aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen.) Die mit "Bataille de Jéna" betitelte Zeichnung zeigt den Teil des Schlachtfeldes bei der Krippendorfer Windmühle, etwa um 10.15 Uhr des 14. Oktober 1806, mit Blick nach Westen und Nordwesten und die entscheidende Phase der Schlacht. In dieser Zeit marschierten nach dem Sieg bei Rödigen/Lehesten eingeschwenkten Truppen des Marschall Soult auf das Schlachtfeld und begannen den Angriff auf das Zentrum der Preußen. Im Verlauf der letzten 200 Jahre pilgerten viele Menschen zu diesem Aussichts- und Orientierungspunktpunkt. Dank der Initiative des Besitzers Herrn Westermann, welcher sich Jahrzehnte lang um die Mühle bemühte, trotzte sie allen bisherigen Wetterunbilden. So war sie im Jahre 2006, dem 200 Jahrestag der Schlachten von Jena und Auerstedt ein viel besuchtes Ausflugsziel und begehrtes Fotoobjekt. Doch der folgenden Naturkatastrophe war die Bockwindmühle nicht gewachsen.

Die Historische Bockwindmühle in Krippendorf nur noch ein Trümmerhaufen

Die historische Bockwindmühle von Krippendorf, auf dem Schlachtfeld bei Jena, wurde in der Sturmnacht vom vom 18. zum 19. Januar 2007 Opfer des Orkans "Kyrill". Die im Jahre 1740 gebaute Windmühle diente in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt im Jahre 1806 Freund und Feind als Orientierungspunkt und war später beliebtes Fotoobjekt. "Wahrscheinlich hat eine starke Windböe die Mühle erfasst, herumgedreht und damit aus ihrer Stabilität gelöst, so dass sie zusammenbrach", berichtet Werner Westermann, der neben der Mühle wohnt." (OTZ v. 22. Januar 2007) Es ist ein Stück seines Lebenswerkes. Bereits in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte er trotz Materialknappheit die bereits 1932 und nochmals in den 80er Jahren zum Denkmal erklärten alte Mühle wieder aufgebaut und im Verlauf der letzten Jahrzehnte ein vielbesuchtes Kleinod daraus gemacht. Dafür erhielt er auch 1992 den Denkmalpreis. Doch nun ist die Mühle total zerstört. Jenas Oberbürgermeister und die Jenaer Denkmalamtsleiterin wollen sich, genau wie Herr Westermann, nicht damit abfinden dass die Mühle ein Trümmerhaufen bleibt. Der Oberbürgermeister rief zu einer großangelegten Spendenaktion auf.

Der Wiederaufbau der  Bockwindmühle bei Krippendorf, Verlust und neue Möglichkeit zugleich

Hartmut Liebe 26. Januar 2007, zum Teil  in der Thüringer Landeszeitung veröffentlicht

Nun ist der Wiederaufbau der vom Orkan „Kyrill“ zerstörten 1740 erbauten Bockwindmühle bei Krippendorf beschlossene Sache. Geschätzte Kosten, ¼ bis ½ Millionen Euro. Schnell kam man zu Tisch. Die Lösung, eine Firma soll die Sache richten. Der Aufbau soll deutschlandweit ausgeschrieben werden. Begründung, nur sehr wenig Fachleute und Firmen wären imstande, den Mühlenbau anzugehen. Für die Verantwortlichen ist diese Lösung ideal, aber ist sie es auch für uns? Nach Fertigstellung steht dann zwar eine neue Mühle in der Landschaft, aber ohne jeden Bezug für die Wissenschaft und den Betrachter. Eben nur eine neue Windmühle. Bezüglich fehlender Fachleute zeigte Werner Westermann, der neben der Mühle wohnt, zusammen mit seinem Sohn was möglich ist. Bereits in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte er trotz Materialknappheit die bereits 1932 und nochmals in den 80er Jahren zum Denkmal erklärten alte Mühle wieder aufgebaut und im Verlauf der letzten Jahrzehnte ein viel besuchtes Kleinod daraus gemacht. Dafür erhielt er auch 1992 den Denkmalpreis. Daran sollte man anknüpfen. Die sofort nach bekannt werden des Spendenaufrufs herrschende, unglaubliche Resonanz aber auch entsprechende Fördermöglichkeiten sollte man nutzen, um ein einzigartiges Projekt zu verwirklichen. Den Aufbau der Bockwindmühle zu Krippendorf mit der Handwerkstechnik von vor 200 Jahren. Begleitet von Wissenschaftlern, den Medien Fernsehen und Presse, soll das Projekt Einblick in kaum noch praktizierte oder bereits vergessene Fertigungstechniken ermöglichen. Besucher werden nach Krippendorf pilgern um den Brettschneidern Balkenhauern und Schmieden bei der Arbeit zuzusehen. Die Arbeitsagentur hat bestimmt noch etliche gut ausgebildete, bisher nicht mehr gebrauchte Zimmerleute, Tischler, Technische Zeichner und Schmiede in ihrer Kartei, welche für wenig Geld in ihrem Leben nochmals etwas ganz Besonderes fertigen wollen. Auch mancher Enthusiast wird nicht nur zusehen wollen, sondern mit anpacken. Eine Mühle soll entstehen, gefertigt genau wie vor 200 Jahren. Ein Film, aber auch wissenschaftliche Begleitung muss den Bau in den einzelnen Etappen dokumentieren, das Fernsehen und die Presse durch Berichte die Bevölkerung zum Besuch dieses Projektes animieren. Zugleich auch die Spendenbereitschaft aktivieren. Ebenso sind Spezialisten für die Teilnahme am Aufbau mit ins Boot zu holen. „Schnell, Schnell!“ wird es bei diesem Projekt nicht geben. Es wird schweißtreibend und langwierig sein. Am Schluss jedoch steht der Stolz, etwas ganz Besonderes geschaffen zu haben. Nicht eine neue Mühle, zu der niemand Bezug hat, soll die Landschaft beherrschen. Eine Mühle sollte entstehen, welche gleich der alten, per Hand gefertigt, sowohl den Machern, den Wissenschaftlern, wie auch den Besuchern das Gefühl gibt vor etwas Einzigartigen zu stehen. Natürlich wurde dieser Vorschlag nicht geprüft. Der Kontakt zu mir wurde ebenfalls nicht gesucht. Überhaupt schien es vorerst keine Probleme zu geben. Man schien sich darin einig, dass alle möglichen Hürden schnell überwunden würden. Dabei hätten bereits bei der Ankündigung für das Projekt, „Wiederaufbau durch eine Firma“ die Alarmglocken klingen müssen. Noch mehr bei der bereit zu stellenden Geldsumme. Man ging später davon aus, dass mehr als ½ Million gebraucht würden.

Die Historische Bockwindmühle in Krippendorf wird wieder aufgebaut! Der Verein "Lebensraum Gönnatal e.V." und die "Arbeitsgemeinschaft Jena 1806 e. V." wollen den Wiederaufbau organisieren

Von Beginn an für den Wiederaufbau der Mühle stark gemacht, hat sich der in Vierzehnheiligen ansässige "Verein Lebensraum Gönnatal e.V.". Er will den Wiederaufbau organisieren. Ein Spendenkonto ist ebenfalls eingerichtet. Gleiches gilt für die "AG Jena 1806 e. V." mit Sitz in Neuengönna. Auch dieser Verein hat ein Spendenkonto eingerichtet. Um öffentliche Mittel für das Projekt anzuwerben müsste der Eigentümer das Grundstück dem Verein übertragen. Eine Eichsfelder Firma, die sich auf Wertung, den Wiederaufbau und die Umsetzung alter Mühlen spezialisiert hat, will die Begutachtung, Sichtung und Einlagerung der noch vorhandenen Mühlenteile kostenlos übernehmen. Für den Wiederaufbau haben sich inzwischen auch die Deutsche Mühlenvereinigung, der Bauernhaus e. V. die AG Jena 1806 e.V., das Bildungswerk Hessen-Thüringen e. V. und die Überbetriebliche Ausbildungsgesellschaft Jena ausgesprochen. Inzwischen beräumte eine Firma den Platz an der Bockwindmühle. Alle brauchbaren Teile wurden aussortiert und sollen beim Aufbau wieder verwendet werden.

Eine Woche vor Pfingsten, am Sonnabend den 19. Mai 2007, ab 13 Uhr, sollte die erste Spendenaktion auf dem Gelände der in Trümmern liegenden historischen Mühle beginnen

Die Aktion wurde fernmündlich wie folgt angekündigt. Der Verein "AG Jena 1806 e. V." hat sich der Sache angenommen. Auf dem Gelände der ehemaligen Windmühle findet eine erste Veranstaltung statt, deren Reinerlös dem Aufbau der Bockwindmühle zu gute kommt. Vereinsmitglieder und Mitglieder befreundeter Gruppen werden in historischen Uniformen präsent sein. Die Geschichte der Mühle wird erläutert, Wege für den Wiederaufbau beschrieben. Auf einem kleinem Markt können die Gäste interessante Dinge kaufen. Für Essen und Trinken ist ebenfalls gesorgt. Auch sollen z. B. die Bockwindmühlensouveniers, original und unverwechselbar, Geld in die Kasse für den Wiederaufbau bringen. Bereits jetzt ist die Spendenaktion angelaufen. Ein extra Spendenkonto wurde eingerichtet. Erste Spenden gingen ein. Am Abend des 18. Mai erfuhr ich durch Zufall, dass die erste Spendenaktion ausfällt. Gründe dafür sind mir nicht bekannt.

Bisher nicht beachtete Schwierigkeiten

So ehrenwert es ist, dass sich zwei Vereine für den Wiederaufbau der Krippendorfer Bockwindmühle bemühen. Der Teufel jedoch steckt im Detail. Just diese Details sind für beide Vereine in dieser Form nicht zu lösen. Die Zuständigkeiten für den Wiederaufbau liegen beim Sanierungsamt Jena, welche auch die Maßnahmen koordinieren soll. Die Schwierigkeiten beginnen mit dem Erwerb des Grundstückes, auf dem die Bockwindmühle steht. Dieses ist in Privatbesitz der Familie Westermann. Wir lesen später mehr darüber. Der bisher nicht berücksichtigte Zugang zum Grundstück führt bisher über eine Wiese und die gehört nicht der Familie Westermann. Also sind auch hier vorrangig Verkaufsverhandlungen nötig. Denn ohne Weg zum Mühlengrundstück scheitert das gesamte Projekt. Bisher ist man diesbezüglich nicht weiter gekommen. Eine zu bauende Wegführung wurde bisher überhaupt nicht in Betracht gezogen. Wie beide genannten Vereine eingebunden werden sollen, ist auch nicht klar definiert. Sollen sie nur Spenden einnehmen und diese weiterleiten, oder sollen sie später die Mühle betreuen und sie im Inneren für Besucher attraktiv gestalten. Wer übernimmt die Planung und Durchführung der Veranstaltungen? Welche Funktionen erfüllen die Vereine beim und nach dem Wiederaufbau der Mühle, oder sollte man zur Betreuung und den Erhalt der Mühle einen extra Verein gründen?

Über die Reste der Mühle wächst langsam Gras. Wiederaufbau mit vielen Fragezeichen. Ostthüringer Zeitung vom 8. September 2007 (OTZ/L. P.)

Der Wiederaufbau der im Januar vom Orkan Kyrill zerstörten historischen Bockwindmühle in Krippendorf ist mit immer mehr Fragezeichen versehen. "Wir sind hier oben in den Dörfern rund um das Schlachtfeld von 1806 sehr traurig, dass sich seit Monaten gar nichts mehr bewegt, nachdem die Euphorie, das Wahrzeichen wieder aufzubauen, zunächst sehr groß war", sagt Karin Matern aus Isserstedt. Tatsächlich wächst über das auf Haufen sortierte Holz der zerstörten Mühle neben dem Wohnhaus der Familie Westermann langsam Gras. Eigentümer Werner Westermann, der das technische Denkmal über Jahrzehnte liebevoll pflegte, erlitt im Frühjahr einen dritten Schlaganfall und ist nun in einem Pflegeheim untergebracht. "Wir haben keine Kraft und kein Interesse mehr, die Mühle wieder aufzubauen", sagt Frau Westermann. Sie ist vor allem erbost darüber, wie es rund um ihr Haus aussieht. "Das Denkmalamt hat die Reste sortiert, doch jetzt liegt seit Monaten alles so, wie es liegt." Um den Mühlenfuß herum hat Frau Westermann mit einer Verwandten selbst Ordnung geschafft. In der Stadtverwaltung Jena ist zu diesem Thema kaum etwas Neues zu erfahren. Projektleiter Neumann aus dem Sanierungsamt, der noch für 2007 den Beginn der Instandsetzung in Aussicht gestellt hatte, ist zur Zeit in Urlaub. Ob Fördermittel beantragt sind, ist daher unbekannt, aber auch unwahrscheinlich. Bislang sind nämlich die offenen rechtlichen Fragen nach wie vor ungeklärt. Mühle, also auch Grund und Boden gehören den Westermanns. Wenn die Mühle mit Spenden und öffentlichen Geldern wieder aufgebaut werden soll, müssten die Eigentümer über Verkauf oder Erbpacht die Immobilie an die Stadt oder an einen Verein übertragen. "Bislang hat mit uns niemand gesprochen", sagt Frau Westermann. Karin Matern, die Frau des Isserstädter Ortsbürgermeisters (aber auch Frau Seime vom Lebensraum Gönnatal e. V.. Lie) drängen zur Eile. "Alle Beteiligten vor allem Stadt und Familie müssen so schnell wie möglich an einen Tisch, um gemeinsam eine Lösung zu suchen." Passier nichts, so fürchtet nicht nur Karin Matern, überstehen die Überreste der Mühle nicht mal den nächsten Winter. Die sofort nach bekannt werden des Spendenaufrufs herrschende, unglaubliche Resonanz aber auch entsprechende Fördermöglichkeiten sollte man nutzen, um ein einzigartiges Projekt zu verwirklichen. Den Aufbau der Bockwindmühle zu Krippendorf mit der Handwerkstechnik von vor 200 Jahren. Begleitet von Wissenschaftlern, den Medien Fernsehen und Presse, soll das Projekt Einblick in kaum noch praktizierte oder bereits vergessene Fertigungstechniken ermöglichen. Besucher werden nach Krippendorf pilgern um den Brettschneidern Balkenhauern und Schmieden bei der Arbeit zuzusehen. Die Arbeitsagentur hat bestimmt noch etliche gut ausgebildete, bisher nicht mehr gebrauchte Zimmerleute, Tischler, Technische Zeichner und Schmiede in ihrer Kartei, welche für wenig Geld in ihrem Leben nochmals etwas ganz Besonderes fertigen wollen. Auch mancher Enthusiast wird nicht nur zusehen wollen, sondern mit anpacken. Eine Mühle soll entstehen, gefertigt genau wie vor 200 Jahren. Ein Film, aber auch wissenschaftliche Begleitung muss den Bau in den einzelnen Etappen dokumentieren, das Fernsehen und die Presse durch Berichte die Bevölkerung zum Besuch dieses Projektes animieren. Zugleich auch die Spendenbereitschaft aktivieren. Ebenso sind Spezialisten für die Teilnahme am Aufbau mit ins Boot zu holen. „Schnell, Schnell!“ wird es bei diesem Projekt nicht geben. Es wird schweißtreibend und langwierig sein. Am Schluss jedoch steht der Stolz, etwas ganz Besonderes geschaffen zu haben. Nicht eine neue Mühle, zu der niemand Bezug hat, soll die Landschaft beherrschen. Eine Mühle sollte entstehen, welche gleich der alten, per Hand gefertigt, sowohl den Machern, den Wissenschaftlern, wie auch den Besuchern das Gefühl gibt vor etwas Einzigartigen zu stehen. Natürlich wurde dieser Vorschlag nicht geprüft. Der Kontakt zu mir wurde ebenfalls nicht gesucht. Überhaupt schien es vorerst keine Probleme zu geben. Man schien sich darin einig, dass alle möglichen Hürden schnell überwunden würden. Dabei hätten bereits bei der Ankündigung für das Projekt, „Wiederaufbau durch eine Firma“ die Alarmglocken klingen müssen. Noch mehr bei der bereit zu stellenden Geldsumme. Man ging später davon aus, dass mehr als ½ Million gebraucht würden.

Grundsteinlegung der vom Orkan "Kyrill" zerstörten Bockwindmühle in Krippendorf, auf dem Schlachtfeld bei Jena, am Pfingstmontag, den 12. Mai 2008

Nun endlich, nach einem halben Jahr, kommt wieder Bewegung in die Angelegenheit. Im Gegensatz zum Vorjahr, wo das für eine Woche vor Pfingsten geplante Fest zum Wiederaufbau der Bockwindmühle ohne Angabe von Gründen überraschend abgesagt wurde, hat sich der Feuerwehr- und Dorfverein Krippendorf der Sache angenommen. Wahrscheinlich wurden auch die Karten neu gemischt. Nichts ist mehr zu hören von den bestimmt leicht zu beschaffenden Fördermitteln welche die Baukosten von mind. 1/2 Millionen Euro stützen sollten. Auch vom Jenaer Sanierungsamt welches noch für 2007 den Beginn der Instandsetzung in Aussicht gestellt hatte, liest man im folgenden Artikel kein Wort mehr. Die Bockwindmühle in Krippendorf bei Jena, die durch Orkan "Kyrill" im Januar 2007 zerstört wurde, soll trotzdem neu entstehen. Die Ostthüringer Zeitung berichtet am 9. Mai 2008: Der Feuerwehr- und Dorfverein Krippendorf will das geschichtsträchtige Wahrzeichen an fast gleicher Stelle wieder aufbauen und unter eigener Verantwortung als funktionstüchtiges Denkmal betreiben, teilte Karsten Seifert im Auftrag des Vereins mit. Familie Westermann, der die Restaurierung, Erhaltung und damit die heutige Bekanntheit der Mühle zu verdanken ist, stellte den dafür nötigen Teil ihres Grundstücks zum Verkauf. Nun ist der Weg frei für das ehrgeizige Vorhaben, das bereits von regulären Vereinen wie dem Thüringer Landesverein für Mühlenerhaltung und Mühlenkunde (TVM) sowie Freunden der Mühle unterstützt wurde. Nach Auskunft von Karsten Seifert sind rund 10.000 Euro an Geldspenden zusammen gekommen. Am Pfingstmontag wollen die Krippendorfer mit einem Mühlenfest am Standort der Mühle für weitere Unterstützung beim Wiederaufbau werben. Zum Programm von 10 bis 17 Uhr gehört gegen 13 Uhr die symbolische Grundsteinlegung durch den Jenaer Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröder. Es gibt historische Vorführungen der AG Jena 1806 e. V., eine Bilder- und Fotoausstellung sowie eine Kinder-Disco. Für den Wiederaufbau können Stifterbriefe erworben werden. (OTZ v. 9. Mai 2008)

Die Ostthüringer Zeitung legte am 10. Mai 2008 noch einmal nach!

Sei es, dass schlecht recherchiert wurde oder ob die bisher federführend beteiligten Vereine in der OTZ- Redaktion Sturm läuteten. Die Ostthüringer Zeitung legte am 10. Mai 2008 noch einmal nach. Da ist u. a. zu lesen: "Der Deutsche Mühlentag am Pfingstmontag ist in Krippendorf mit einem besonderen Ereignis verbunden. Der Verein "Lebensraum Gönnatal" geht den ersten Schritt in Richtung Wiederaufbau der vor einem Jahr durch den Orkan "Kyrill" zerstörten Bockwindmühle. Die Rede ist von der Grundsteinlegung für die neue Mühle bzw. vom ersten Hammerschlag. (...) Einstimmig hat sich der Feuerwehr- und Dorfverein zu dem Mühlenprojekt bekannt. Das heißt, die Krippendorfer werden den Neubau begleiten und dann die Mühle mit eventuellen Öffnungszeiten auch betreiben. Dafür suchen sie nun noch Verbündete. Jeder der gern bei diesem Vorhaben mitmachen möchte, kann ab sofort beim Verein oder auch beim Ansprechpartner Rolf Möhrl melden. Die Vereine "Jena 1806 e. V." und "Lebensraum Gönnatal" werden auf jeden Fall weitere Partner bleiben. Auch mehrere Gewerbetreibende haben schon Unterstützung angekündigt. Unter den engagieren Mühlenfreunden geht man davon aus, dass sofern alles klappt, die Windmühle in drei Jahren wieder in alter Pracht stehen könnte." (OTZ v. 10. Mai 2008)

Der Start für den Neuaufbau der Bockwindmühle und die symbolische Grundsteinlegung am 12. Mai 2008

Am 12. Mai 2008, also am Pfingstmontag erfolgte die symbolische Grundsteinlegung für den Neuaufbau der Bockwindmühle auf der Höhe von Krippendorf. Der Redakteur der Ostthüringer Zeitung, Schimmel, berichtet: Auch am gestrigen Pfingstmontag drehten sich die Mühlenflügel fleißig im Wind. Allerdings handelte es sich dabei nur um die Mini-Nachbildung der 1738-1742 erbauten Bockwindmühle, die der Orkan Kyrill vor gut einem Jahr zerstört hatte. Die Spendenmühle stand am Eingang zum Festplatz, auf dem der Dorfverein Krippendorf e. V. zum Mühlenfest geladen hatte. bild-21Am deutschlandweit begangenen Mühlentag wurde auf der Wiese unweit des alten Standortes symbolisch der Grundstein für eine neue Mühle gelegt. Die Vereinsmitglieder um Rolf Möhrl hatten dafür einen der Mühlsteine auf die Wiese gerollt, die, wie der Vereinssprecher berichtete, Familie Westermann zur Verfügung stellt. Nicht nur dafür sei man Werner Westermann dankbar, erklärte Möhrl. Der Bockwindmüller nahm sichtlich bewegt an dem festlichen Akt teil. Seinem unendlichen Eifer hätten es die Jenaer zu verdanken, dass die Mühle restauriert und erhalten wurde. Die Mühle hoch über dem Gönnatal sei nicht nur den Soldaten in der Schlacht von 1806 Orientierungspunkt gewesen, sie sei landschaftsprägend und für die Menschen hier oben ein Stück Identität, sagte der Jenaer Oberbürgermeister, Dr. Albrecht Schröter. Wir sind es Werner Westermann und der Geschichte schuldig, dass wir die Mühle wieder aufbauen, betonte er. Dass dies Wille vieler Menschen sei, beweise die rege Teilnahme am Mühlenfest. Schröter sicherte die Unterstützung der Stadt zu, für den Wiederaufbau Fördermittel bereitzustellen. Bisher sind rund 10.000 Euro an Spenden gesammelt worden. Auf 300.000 Euro werden die Gesamtkosten geschätzt. "Ich bin sicher, wir schaffen es", sagte Schröder unter dem Beifall der Festbesucher. (Beitrag und Bild: Ostthüringer Zeitung v. 15. Mai 2008.)

Der Fördermittelbescheid für die Bockwindmühle Krippendorf ist unterwegs

Am 9. Juli 2008 berichtete die Ostthüringer Zeitung: "Die vom Orkan Kyrill zerstörte Bockwindmühle bei Krippendorf kann wieder aufgebaut werden. Wie der Landtagsabgeordnete Reyk Seela (CDU) letzte Woche mitteilte, ist der Fördermittelbescheid des Flurneuordnungsamtes Gera über 94.000 Euro bereits in die Stadtverwaltung Jena unterwegs. Allerdings könne nicht schon 2008, sondern erst 2009 gebaut werden. Nun muss der Jenaer Stadtrat die Haushaltsmittel noch zur Verfügung stellten. Darüber hinaus werden weiter Spenden für das vorhaben gesammelt. (Ostthüringer Zeitung v. 9. Juli 2008) Bei den Beteiligten und Freunden der Mühle kommt ob dieser Nachricht garantiert viel Freude auf. Somit wären erst einmal 104.000 Euro unter Dach und Fach. Veranschlagt jedoch sind mindestens 300.000 Euro. Nun sind die Verantwortlichen gefordert . Ein für große Teile der Bevölkerung, besonders für die Spender, interessantes Konzept für den Wiederaufbau muss her. Die Leute müssen für "Unsere Mühle" begeistert werden, denn es fehlen noch mindestens 196.000 Euro.

Noch dreht sich kein Rad an der Bockwindmühe - Veranstaltung zum Mühlentag 2009 am 1. Juni.

Im Januar 2009 ging OTZ-Redakteur H.-U. Fischer diesbezüglich erneut in die Spur. Seine Ergebnisse veröffentlichte er in der OTZ vom 21. Januar 2009. Auf den ersten Blick ergab der Beitrag nichts Neues. Zwei Jahre lang dauerten bereits die Bemühungen der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach des Dorf- und Feuerwehrvereins Krippedorf zum Wiederaufbau des Denkmals. Ebenfalls in den Startlöchern ständen die Mitglieder des Vereins "Lebensraum Gönnatal e. V." und des Vereins "Jena 1806 e. V." Wie auf einer Zusammenkunft am Donnerstag den 15. Januar in Krippendorf von Vertretern der Jenaer Denkmalbehörde erklärt wurde, sei nun endlich auch der Vertrag zwischen der Stadt Jena - zu der Krippendorf seit 1994 gehört - und den Eigentümern über den Kauf des Grundstücks, auf dem die Mühle wieder entstehen soll, ausgehandelt und unterschriftsreif. Mit der Unterzeichnung werde kurzfristig gerechnet. Die zusammenarbeitenden Mitglieder der Vereine warten auf das Winter-Ende, um wieder mit "Muskelkapital" aktiv zu werden. Aktionen zur Mitfinanzierung des Projekts durch Sponsoren liefen ebenfalls seit längerer Zeit. "Wie es heißt, will allein die Arbeitsgemeinschaft 60 000 €, das ist ein Viertel der veranschlagten Summe, zum Wiederaufbau beisteuern. Dazu werde auch der Verkauf von Müllermützen und Einnahmen aus Veranstaltungen zum diesjährigen Mühlentag am 1. Juni 2009, so Annelise Seime aus Krippendorf, die sich mit dem Verein Lebensraum Gönnatal engagiert. [...] Bereits wenige Wochen seit dem Unglück am 18. Januar 2007 hatten sich auch die Mitglieder des Vereins "Jena 1806 e. V." zum Wiederaufbau des bedeutenden Schlachtfeld-Denkmals bekannt. Die Mitglieder haben bereits unentgeltliche Arbeitseinsätze zur Sicherung des noch verwendungsfähigen Materials geleistet und auch einen Stifterbrief entworfen, der für 10 Euro an Dankmalfreunde verkauft wird." (OTZ v. 21. Januar 2009) Ich appelliere hiermit nochmals an alle Beteiligten. Baut den Leuten nicht einfach eine neue Mühle hin. Lasst diese, wenn die Leute aus unserer Region über einen entsprechenden Beruf verfügen (Zimmermann, Dachdecker, Tischler oder Schmied oder gar Mühlenbauer), über ein von der Agentur für Arbeit!!! gefördertes Projekt an der Neuerrichtung teilhaben. Gebt ihnen dadurch den Stolz auf ihr Können zurück, den viele von ihnen als Arbeitsamtsalmosenempfänger bereits fast- oder sogar schon total verloren haben!


Der erste Spatenstich für die Bockwindmühle Krippendorf erfolgte am 31. August 2009


Der Wiederaufbau der Bockwindmühle in Krippendorf hat begonnen


Die Bockwindmühle Krippendorf hat ein neues Dach bekommen.

Die Bockwindmühle Krippendorf hat ein neues Dach bekommen. Am Nachmittag des 17. Mai 2010 wurde die neue Dachkonstruktion durch die Zimmerleute der Mühlenbaufirma Bode aufgesetzt. Somit ist ein wichtige Etappe beim Neuaufbau der zwischen 1783 und 1742 errichteten Vorgänger-Mühle abgeschlossen. Das freut nicht nur die Jenaer. Wanderer aus allen Teilen Deutschlands und auch vom Ausland werden die Mühle, deren Vorgängerbau auch Zeuge der Schlacht von 1806 war, nach nunmehr 3 Jahren wieder als markanten Punkt und Wanderziel bei ihren Wanderungen über das ehemalige Schlachtfeld und die liebliche Landschaft wahrnehmen.

Am Pfingstmontag, den 24. Mai 2010, fand an der Bockwindmühle Krippendorf die zentrale Eröffnungsveranstaltung Thüringens zum Mühlentag statt.

Foto: OTZ/ Dieter Urban.