Am Mühlentag klapperte und ratterte es wieder
Ob Wind- oder Wassermühle - die alten Denkmale traditioneller Handwerkstechnik haben nichts von ihrer Faszination verloren. Jährlich zum Pfingstmontag sind sie genauer zu besichtigen. So auch in diesem Jahr, in dem die Mühlenfreunde bereits den 17. Deutschen Mühlentag gefeiert haben. Tausende Besucher besichtigten auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Mühlen aller Art.
Thüringer Mühlentag begann in Krippendorf
Der Thüringer Mühlentag wurde in Krippendorf bei Jena eröffnet. Anlass war das Richtfest für eine wieder neu erbaute Bockwindmühle. Der Sturm "Kyrill" hatte die um 1740 errichtete und zwischenzeitlich sanierte Mühle 2007 wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen. Die Krippendorfer wollten das nicht hinnehmen, schließlich hatte die Mühle die Schlacht bei Jena-Auerstedt 1806 überstanden und war zu einem historischen Wahrzeichen der Region geworden.
Sie bildeten daraufhin einen Mühlenverein, sammelten Spenden und organisierten den Wiederaufbau. Bundesweit einmalig ist dabei, dass der Verein kommunal unterstützt wurde. Die Stadt Jena übernahm rund 100.000 der 250.000 Euro Wiederaufbaukosten.
In Thüringen öffneten insgesamt 56 Wind- und Wassermühlen zur Besichtigung.
Bundesweit Führungen und Schaumahlen
"Glück zu!" - der alte Müllergruß erklang auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt. In Sachsen-Anhalt luden gut 50 Mühlen zum Besuch ein. Das schlechte Wetter und mancherorts auch Überschwemmungen hielten die Besucherzahlen allerdings in Grenzen. In Sachsen konnten ebenfalls Dutzende Mühlen erforscht werden. Im Erzgebirge, im Großraum Dresden und auch in der Lausitz öffneten Wasser-, Bockwind- und Holländer-Windmühlen.
Der Mühlentag wird organisiert von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung. Es sind Tausende Ehrenamtliche, die das ganze Jahr über dafür sorgen, dass die Mühlen in guten Zustand erhalten oder restauriert werden. Die Technik muss gewartet, so manches ausgebessert werden. Gelder dafür kommen meist aus Spenden.
Quelle, Videos und weitere Informationen: Mitteldeuscher Rundfunk (MDR) v. 24.05.2010